• Kamele auf der Trockenweide
    Jordanien

    Kamele auf der Trockenweide

  • Blick vom Teide nach Gomera
    Teneriffa

    Blick vom Teide nach Gomera

  • Lichtspiele in der Wüste am Morgen
    Jordanien

    Lichtspiele am Morgen in der Wüste

  • Blick über die Seescharte
    Alpenüberquerung

    Blick über die Seescharte

  • Spiegelung der im Sonnelicht leuchtenden Berge beim Stuvdalsvatnet
    Norwegen

    Spiegelung der im Sonnenlicht leuchtenden Berge beim Stuvdalsvatnet

21. Tag        31.10.2014 - Lali Kharka (2290m)

Heute soll es der längste Wandertag auf unserer Reise werden. Geplant sind 9 Stunden zu Fuß unterwegs zu sein – Gehzeit. Daher verändern sich heute auch die Anfangszeiten um eine halbe Stunde nach vorne, also den Morgentee bereits um 6:00 Uhr, Frühstück 6:30 Uhr und Abmarsch spätestens um 7:30 Uhr. Tatsächlich ist es dann aber schon 20 Minuten früher soweit, die tägliche Routine spielt sich eben immer mehr ein.

Gleich zu Beginn geht es ein wenig aufwärts und danach eigentlich eher seicht bergab. So geht es sich angenehm, die Sonne scheint und kein ist Regen in Sicht. Dazu weht ein leichter Wind, also eigentlich sehr schöne äußere Bedingungen. Das einzige, was das positive Bild etwas unschön erscheinen lässt, sind Probleme mit meiner Fotoausrüstung. Sie will anfangs nicht mehr Fokus fokursieren, was ja noch nicht mal ein Problem wäre. Das ist ja manuell lösbar. Später sind die Bilder im Prinzip fast völlig schwarz ... hmmmm. Das ist „blöd“! Gegen etwa 10:00 Uhr müssen wir dann für unser angenehmes bergab laufen „bezahlen“. Wir befinden uns nur noch auf eine Höhe von etwa 1750 m, es geht noch über einen kleinen Fluss, aber dann geht es wieder steil bergauf bis auf etwa 2200 m. In der relativ gesehen etwas größeren Ortschaft Kande Bhaniyang kommen wir an einem emotional verfolgten Fußball Spiel vorbei. Wir sehen auch vier Körbe unserer Träger stehen. Nur unsere Küche, bzw. unseren Koch mit seiner Mannschaft sehen wir nicht. Also gehen wir noch eine Ortschaft weiter, wobei auch das dann eigentlich schon nicht immer ganz klar ist. Inzwischen ist die Gegend deutlich dichter besiedelt, und die Ortschaften gehen mehr oder weniger ineinander über. An den unzähligen Hängen befinden sich eben sehr viele verstreute Hütten mit den kleinen Terrassenfeldern.

Die Träger mit den von uns gesehenen Körben haben uns inzwischen wieder eingeholt. Sie meinen unsere Küche wäre bereits im letzten Ort gewesen, wir haben sie offensichtlich verfehlt. So machen sich unser Guide und der Hilfsguide auf die Suche. Es dauert auch nicht lange, bis sie im Laufschritt zu uns mit dem Mittagessen zurückkommen. Durch die ganze Aktion dauert unsere „Mittagspause“ aber deutlich länger, als ursprünglich geplant war. Wir starten erst ca. 14:15 Uhr wieder. Die nächste gute Stunde benötigen wir dann, um etwa 800 Höhenmeter abzusteigen. Die Strecke hat sehr viele Felsstufen und ist auch sonst recht steil, nicht schön für die Knie, aber man verliert schnell an Höhe. Auf ca. 1500 m überqueren wir dann wieder über eine Metallbrücke einen Fluss, was dann auch wie immer bedeutet auf der anderen Seite wieder aufsteigen zu müssen. Die nächsten etwa 1,5 Stunden geht es recht steil aufwärts, das ganze Tal wird durch ein paar große Lautsprecher Boxen beschallt, dort, wo wir auch vorbeikommen, laufen gerade die Vorbereitungen für eine Hochzeit. Dazu wird mit Bambuspfählen und allerhand anderen Pflanzen aus dem Wald ein geschmücktes Tor errichtet. Wir halten uns aber auch nicht lange auf, schließlich haben wir noch ein gutes Stück des Weges vor uns. Wir kommen auch in einem kleinen Pistenabschnitt vorbei, eine Straße - mehr oder weniger. Wir kommen der Zivilisation eindeutig näher. Die Straße endet als Sackgasse vor einem Haus, wo man uns einen Tee und ein paar Kekse anbietet. Unsere übliche Verpflegung für den Nachmittag, aber auch hier halten wir uns nicht lange auf. Sie steigen weiter auf, bis wieder auf eine Piste stoßen auf, der wir weiter nach oben folgen. Es kommt uns seit 18 Tagen das erste Auto entgegen, ein gleichermaßen seltsames wie auch vertrautes Gefühl. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir schließlich unseren Campingplatz in Lali Kharka. Die letzten Meter dann allerdings auch erst unter Einsatz unserer Stirnlampen. So gibt es heute auch nicht bereits um 18:00 Uhr Abendessen, sondern eine Stunde später. Ein Hauch von Körperhygiene soll dann doch schon sein. Seit ein paar Tagen haben wir auch die Versorgung mit dem Waschwasser umgestellt. Wir bekommen das warme Wasser jetzt am Nachmittag bzw. heute am Abend bei unserer Ankunft. Am Morgen muss es denn mit kaltem Wasser und mit einer ein wenig sehr schneller Katzenwäsche gehen.

Heute geht es nicht so früh ins Bett, sondern ich experimentiere und probiere noch längerer Zeit an meiner Kamera herum. So kommt es zu einem mehr oder weniger komplizierten Versuchsaufbau mit Stirnlampe und Taschenlampe und dem Einsatz der Kamera. Aber die Bilder sind immer noch mehr oder weniger völlig schwarz. So reinige ich noch die Kontakte zwischen Objektiv und Kamerabody, spiele an unzähligen Einstellungen herum, aber das Ergebnis ist gleich null - keine Verbesserung. Ich ärgere mich ziemlich über dieses „blöde“ Ding. Auch wenn mir hin und wieder die Einsicht kommt, noch schlimmer wäre es gewesen wenn es schon vor einer Woche passiert wäre.