• Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund
    Kamtschatka

    Sonnenaufgang mit dem Viluchinsky im Hintergrund

  • Marokko
    Marokko

    Unterwegs im Hohen Atlas

  • Junges Mädchen auf einem Pferd
    Mongolei

    Junges Mädchen auf einem Pferd

  • Morgenstimmung am  Pyramid Lake
    Kanada

    Morgenstimmung am Pyramid Lake

  • Bär auf Katmai beim Lachsfischen
    Alakshak

    Bär auf Katmai beim Lachsfischen

Mt. Meru

Der Mt. Meru steht, wie ich finde, ein bisschen zu Unrecht im Schatten des Kilimanjaro. Er liegt wie eine ganze Reihe von weiteren Vulkanen am ostafrikanischen Graben, der seinerseits Teil des Großen Grabenbruchs ist, der insgesamt über rund 9000km von Syrien bis hinunter nach Mosambik reicht. Der Große Grabenbruch ist Zeugnis vom Aufeinandertreffen der afrikanischen und der arabischen Platte. In dessen Folge gibt es Druck auf die afrikanische Platte, der wohl dafür verantwortlich ist, das die afrikanische Erdplatte langsam auseinander zu brechen droht, wohl gemerkt, wir reden hier nicht von einer „kurzen“ Episode von ein paar tausend Jahren. Entstanden ist der Grabenbruch wahrscheinlich vor etwa 3,5 Millionen Jahren, wobei die vulkanischen Aktivitäten im Wesentlichen etwa 2 Millionen Jahre andauerten. So sind die meisten hohen Berge Afrikas vulkanischen Ursprungs und liegen entlang des ostafrikanischen Grabens. Neben den Vulkanen sind aber auch zahlreiche Seen entlang des Grabens entstanden, die zum Teil über keinen Abfluss zum Meer hin verfügen.

Hier geht es aber um den Mt. Meru. Wenn man der offiziellen Angabe glauben will, ist er 4566 m hoch, nach der Markierung am Socialist Peak sind es 4562,13 m. Die Bezeichnung trägt der Gipfel seit der sozialitischen Zeit in Tansania, zuvor hatte er noch einen deutschen Namen, der aus der deutschen Kolonialzeit in Ostafrika herrührte. Wie ja schon gesagt, ist der Mt. Meru ein Vulkan. Wobei sein ursprünglicher Vulkankegel bei einer Eruption auseinandergebrochen ist, und heute nur noch der halbe Kraterrand steht. Zum Ende des 19. Jahrhundert hat ein weiterer kleinerer Ausbruch des Mt. Meru einen Aschenkegel hervor gebracht, der auch bei gutem Wetter sehr gut vom Gipfel einzusehen ist. Die letzte Eruption des Mt. Meru wurde 1910 verzeichnet, seit dem ruht er. Geographisch befindet er sich der Mt. Meru im Arusha Nationalpark, ganz in der Nähe der gleichnamigen Stadt im Norden von Tansania.

Der Mt. Meru ist der fünfthöchste Berg in Afrika, und der zweithöchste in Tansania. Die Besteigung erfordert kein bergsteigerisches Können, eine allgemeine Fitness ist aber sicherlich nicht gerade von Nachteil, Leistungssportler muss man aber auch wieder nicht sein. Der Aufstieg führt über einen gut begehbaren Weg, der erst bei der Gipfelstürmung etwas unangenehm wird. Da gilt es zuerst durch einen etwas schlüpfrigen Lavasand zu kommen, um dann auf einen etwas steinigen Untergrund zu stoßen. Nur hier gibt es auch ein paar Stufen, bei denen man vielleicht hier und da seine Hand zur Hilfe nehmen muss. Der Weg im Einzelnen:

  • 1.Tag vom Momella Gate (1580 m) zur Mirikamba Hut (2514 m), Distanz 14 km, Gehzeit 4 – 5 Stunden
  • 2.Tag Miriakamba Hut (2514 m)zur Saddle Hut (3566 m), eventuell noch bis zum Little Meru (3810 m) und zurück, Distanz 6,5 km, Gehzeit 3 – 4 Stunden
  • 3.Tag Saddle Hut (3566 m) zum Socialist Peak (4566 m) und zurück bis zur Miriakamba Hut (2514 m), 6km aufwärts und 13km abwärts, Gehzeit 12 Stunden
  • 4.Tag Miriakamba Hut (2514m) zum Momella Gate (1580 m), Distanz 6 km, Gehzeit 4 Stunden


Dabei können die Wege des ersten und letzten Tages getauscht werden, ansonsten geht es auf dem gleichen Weg zum Gipfel wie auch wieder runter. Dafür war der Berg zum Zeitpunkt meiner Besteigung nicht so überlaufen, wie es etwa der Kilimanjaro war. Manche sagen sogar, dass der Mt. Meru anspruchsvoller ist, als die eine oder andere Route auf den Kilimanjaro. Beim Mt. Meru geht es auf jeden Fall insbesondere bei der Gipfeletappe deutlich mehr rauf und runter als es beim Kilimanjaro der Fall ist. Und er ist auch eine fast schon ideale Vorbereitung für alle, die auch den Kilimanjaro in Angriff nehmen wollen. Unser Guide schätzte etwa die Gipfelwahrscheinlichkeit nach der erfolgreichen Mt. Meru Besteigung auf wenigstens 90%. Das alleine spricht schon für sich. Aber auch alleine ein sehr schönes Erlebnis, für mich fast schöner als der Kilimanjaro selbst.