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30.10.07      13. Reisetag - Morgan’s Bay

Auch heute geht es zu Fuß weiter. Wir beginnen bei einer Heilerin im Dorf Trenneries, die uns einiges über Riten und Gebräuche erzählt. So werden etwa die Ziegen erst um 12:00 Uhr aus dem Pferch gelassen, warum das so ist, dafür gibt es verschiedene Geschichten. Aber das ist so sein muss erscheint als Tatsache. Die Kühe werden bereits morgens heraus gelassen, und laufen dann im Dorf und der angrenzenden Umgebung umher, um am Abend wieder zurück in ihren Pferch getrieben zu werden. Den Pferch der Rinder dürfen aber die Frauen in der Menstruation nicht betreten, da es sonst Unglück bringen würde. Man glaubt hier im Gegensatz zu den Xhosa Stämmen um Mbotyi, dass die Seelen der Ahnen sich im Gral der Kühe befinden und nicht im Haupthaus der Familie. Und mit den Ahnen in Kontakt zu kommen, nutzt man die Heilerin. Sie ist das Medium um sie anzurufen. Die Heilerin, die wir besuchten, trug nur weiße Kleidung, um zu dokumentieren, dass sie für die positive Kraft stand und nicht für die negative, über die vieler Heilerinnen eben auch verfügen (sollen). Sie ist nicht nur ein Medium für den Kontakt zu den Ahnen, sondern eben auch Arzt und Psychologe in einer Person. Dabei gehen die Menschen nicht zu ihr und berichten über ihre Probleme, sondern sie gehen nur zu ihr, und es ist die Aufgabe der Heilerin herauszufinden, was falsch läuft und was die Lösung dafür ist. Um den Kontakt zu den Ahnen herzustellen, muss sie sich in Trance versetzen. Dazu zerstampft sie eine Baumrinde und rührt das entstandene Pulver anschließend in Wasser auf. Anschließend beginnt sie einen Tanz und einen dazugehörigen Gesang, dadurch geht sie dann in die andere Welt über. Die Heilerin hat mit ihrer Familie auch ein paar alltägliche Dinge gezeigt, wie etwa das Holz geholt wird, das in Bündeln von circa 25 Kilo auf dem Kopf über viele Kilometer heran geschafft wird. Auch das Wasser wird in großen Eimern auf die gleiche Art und Weise transportiert. Hier ist beides wie auch die Feldarbeit und das hüten der Kinder Aufgaben der Frauen. Wobei viele der Familien inzwischen kaum noch kleine Felder bestellen, sondern sich viele Dinge des täglichen Bedarfs im kleinen Dorfladen kaufen. Das Geschäft, das wir auch besuchen, ist ein richtiger „Tante-Emma-Laden“. Man findet Taschen, Angeln, Schuhe, Lebensmittel, Schrauben und vieles mehr auf einer Fläche von vielleicht 120 m². Da ist die Auswahl verständlicherweise nicht sehr groß. Bei den Schuhen gab es je zwei Paar für Herren und für Damen in verschiedenen Größen - das war‘s.

Nach dem Besuch gingen wir weiter und überquerten mit einer altertümlichen Fähre den Fluss Kei, der die Grenze des alten Transkei Homelands markierte. Sofort veränderte sich die Art der Bebauung und auch die Infrastruktur. Es gibt wieder geteerte Straßen und Stromanschlüsse an allen Häusern. Ab hier sind auch wieder deutlich mehr Weiße zu finden. Man hat noch heute fast das Gefühl eine Grenze überschritten zu haben.

Im Verlauf des Nachmittags erreichen wir dann unser nächstes Hotel in der Morgan‘s Bay. Das Hotel ist deutlich aufwändiger als die beiden vorherigen Lodges. Es kommt bloß kein warmes Wasser. Auch der Strom will nicht recht fließen. Wie man uns später sagte, wäre heute wegen Arbeiten an der Stromleitung der Strom kurzerhand von morgens 10:00 Uhr bis nachmittags 17:00 Uhr in diesem Gebiet komplett abgeschaltet worden. Mit einem Generator könnte das Licht auf den Fluren und der Strom für Kühltruhen erzeugt werden aber mehr auch nicht. Da das Wasser durch eine Heizung erzeugt würde, und für die Steuerung eben auch Strom erforderlich wäre, gebe es das eben auch nicht mehr. Manchmal kann das Leben auch ganz einfach sein.